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Zahnseide

ZahnseideAls Erfinder der heutigen Zahnseide wird der amerikanische Zahnarzt Levi Spear Parmly aus New Orleans angesehen. Er riet seinen Patienten bereits im Jahre 1815 zur Reinigung der Zahnzwischenräume mit ungezwirntem Seidengarn. Die Produktion spezieller ungewachster Zahnseide begann im Jahr 1882 durch die Bostoner Firma Codman und Shurtleff. 1898 erhielt die Firma Johnson und Johnson auf die von ihnen hergestellte Zahnseide ein Patent. Die Benutzung von Zahnseide war zu dieser Zeit auch in den USA noch nicht sehr weit verbreitet. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dort gezielt für die Verwendung von Zahnseide geworben. Mit der Entwicklung der heute gängigen Zahnseide aus Nylonfäden durch den Physiker Dr. Charles C. Bass in den 1940-er Jahren und durch die Gründung des National Flossing Council wurde die Verwendung von Zahnseide in den USA sehr populär gemacht. Durch spezielle Prophylaxehelfer wird auch heute noch in den USA die Benutzung von Zahnseide stark propagiert und vorangetrieben. In Deutschland verwenden nur schätzungsweise fünf Prozent aller Menschen regelmäßig Zahnseide zur Verbesserung ihrer Mundhygiene. Hierzulande wird deutlich weniger für die Verbreitung und Durchsetzung der Anwendung von Zahnseide getan, obwohl der erhebliche Nutzen für die Zahngesundheit unbestritten ist.

Nutzen von Zahnseide

Mit Hilfe von Zahnseide werden die Zahnzwischenräume von Belägen und Essensresten befreit. Diese Reinigung sollte täglich als Ergänzung zum Putzen der Zähne durchgeführt werden. Mit der Zahnbürste sind nur etwa siebzig Prozent der Zahnoberfläche erreichbar. Das zusätzliche Reinigen mit Zahnseide optimiert die Zahnpflege erheblich und beugt der Entstehung von Karies und Parodontitis (Zahnfleischbluten) vor. Ebenfalls für die Reinigung der Zahnzwischenräume geeignet sind auch Interdentalbürsten. Der richtige Zeitpunkt für das Fädeln mit Zahnseide ist nach einer Mahlzeit, aber vor dem Zähneputzen. Bei der Nahrungsaufnahme bilden sich auf den Zähne bakterielle Beläge. Man spricht hierbei von Biofilmen, die früher gebräuchliche Bezeichnung hierfür war Plaque. Diese bakteriellen Beläge bilden Säuren aus, die für die Entstehung von Karies verantwortlich sind. Außerdem entstehen Toxine, die zu Zahnfleischentzündungen führen können. Beim Putzen mit der Zahnbürste werden die Außen- und Innenflächen der Zähne und auch die Kauflächen gründlich gereinigt, da die Borsten nahezu senkrecht auf die Zahnoberfläche treffen. An den Rundungen der Zähne zu den Zwischenräumen hin verändert sich jedoch der Winkel, in dem die Borsten auf die Zahnoberflächen auftreffen und die Reinigungswirkung lässt nach. Die Zwischenräume der Zähne werden bei der täglichen Mundhygiene mit der Zahnbürste nicht erreicht und daher nicht von diesen Belägen befreit. So entstehen häufig in diesen Bereichen kariöse Veränderungen. Die Bereiche unterhalb der Kontaktpunkte, an denen sich die Zähne in den Zwischenräumen berühren, sind besonders oft betroffen. Die Entfernung von Zahnstein ist mit Zahnseide nicht möglich. Zahnstein kann nur vom Zahnarzt mit entsprechenden Geräten oder mit Ultraschall entfernt werden. Die regelmäßige Anwendung von Zahnseide kann aber die Entstehung von Zahnstein deutlich reduzieren oder gar gänzlich verhindern. Zahnstein entsteht durch Einlagerungen von Mineralien in die Plaque-Ablagerungen. Entfernt man regelmäßig diese Ablagerung mithilfe der Zahnseide, so entzieht man die Grundlage für die Entstehung von Zahnstein. Perfektionieren kann man die Zahnreinigung nach der Anwendung von Zahnseide und dem normalen Zähneputzen dann noch mit einer Mundspülung.

Verschiedene Arten von Zahnseide

Im Handel sind unterschiedliche Zahnseide-Produkte erhältlich. So gibt es neben gewachster und ungewachster Zahnseide auch solche mit einer PTFE-Beschichtung. Darüber hinaus gibt es Produkte, die mit einem frischen Geschmack, wie zum Beispiel Pfefferminz versehen sind und Ausführungen, die mit Fluoriden angereichert wurden. Um herauszufinden, mit welcher Zahnseide man persönlich am besten zu recht kommt, hilft nur ausprobieren. Allgemein kann man sagen, dass gewachste oder imprägnierte Zahnseiden eine höhere Gleitfähigkeit haben und daher leichter über die Zahnflächen rutschen. Allerdings gleiten sie auch leichter durch die Finger. Für Personen, die mit der Verwendung von Zahnseide noch nicht sehr vertraut sind, empfiehlt es sich mit gewachster Zahnseide zu beginnen. Wer im Umgang mit Zahnseide geübt ist, sollte ungewachste Produkte bevorzugen, denn diese fasern bei der Anwendung leicht auf, was einen erhöhten Reinigungseffekt zur Folge hat. Bei diesen Produkten hört man ein leises Quietschen, wenn sie über eine gute gereinigte Zahnfläche gleiten. So weiß man, dass die Bemühungen erfolgreich waren. Zur Reinigung von Milchzahngebissen mit größeren Zwischenräumen, bei kieferorthopädischen Spangen sowie festsitzendem Zahnersatz ist die Verwendung von Superfloss ideal. Dieses hat einen flauschigen Mittelteil und griffige Enden und kann auch von Kindern gut gehandhabt werden. Im Handel gibt es auch sogenannte Flossetten. Hierbei handelt es sich um kleine Halterungen, in welche die Zahnseide eingespannt wird. Es gibt auch bereits fertig bespannte Einmalprodukte zu kaufen. Mit diesen Produkten soll die Verwendung von Zahnseide erleichtert werden. Bei Personen, die im Umgang mit Zahnseide geübt sind, ist jedoch die Reinigungswirkung ohne eine solche Halterung wesentlich besser.

Anwendung von Zahnseide

Ein etwa fünfzig Zentimeter langes Stück Zahnseide wird um die Mittelfinger beider Hände geschlungen, bis mittig ein Rest von circa zehn Zentimetern verbleibt. Mit den Daumen und Zeigefingern wird dieses Mittelstück gefasst, so dass zwischen den Fingern zwei bis drei Zentimeter Zahnseide liegen. Dieses Stück der Zahnseide wird dann vorsichtig zwischen zwei Zähne gefädelt und c-förmig um den zu reinigenden Zahn geführt. Mit etwas Übung gelingt es sehr gut, den Kontaktpunkt der Zähne zu überwinden, ohne zu viel Druck auszuüben. Mit vorsichtigen Bewegungen wird dann der Zahn vom Kontaktpunkt der Zähne bis etwas unter den Zahnfleischsaum von Belägen befreit. Für das Einfädeln im Oberkiefer werden die Hände geballt und die Zahnseide wird über die Daumenkuppen geführt. Mit beiden Daumen wird dann mit sanftem Druck die Zahnseide zwischen zwei Zähne gedrückt. Im Unterkiefer wird der Druck durch die Zeigefinger nach unten ausgeführt. Bei der Reinigung der Zahnzwischenräume ist darauf zu achten, dass die Bewegungen am Zahn entlang auf und ab geführt werden, um alle Beläge zu erreichen. Ist ein Zwischenraum gereinigt, wird der innenliegende Teil der Zahnseide losgelassen und die Zahnseide nach vorne heraus gezogen. Die Zahnseide wird ein Stück weiter um den Finger gewickelt, um für den nächsten Zwischenraum ein sauberes Stück Zahnseide zur Verfügung zu haben. Insbesondere zu Beginn der Reinigung mit Zahnseide kann es zu Zahnfleischbluten kommen. Dies liegt oftmals daran, dass das Zahnfleisch leicht entzündet ist. Durch ständige Verwendung von Zahnseide gehen die Toxine, die das Zahnfleischbluten verursachen, schnell zurück. Das Zahnfleischbluten stellt somit keinen Grund dar, die Benutzung von Zahnseide einzustellen. Dies ist im Gegenteil eher ein Hinweis darauf, dass eine zusätzliche Reinigung dringend nötig ist, um eine Verschlimmerung des Zahnfleischblutens zu vermeiden. Auch an überkronten Zähnen sollte Zahnseide angewendet werden. Insbesondere an den Kronenrändern entstehen leicht Zahnbeläge, die die restliche Zahnsubstanz unter der Krone schwer schädigen können. Die Rückseite des jeweils letzten Zahnes in jedem Quadranten sollte bei der Reinigung mit Zahnseide ebenfalls nicht ausgelassen werden, da dieser Bereich mit der Zahnbürste schwer erreichbar ist.

Für die Reinigung mit Zahnseide an Pfeilerzähnen und unter Brückengliedern ist manchmal die Verwendung einer Einfädelhilfe anzuraten. Erfahrungsgemäß lassen die Konzentration und die Sorgfalt bei der Zahnreinigung mit Zahnseide gegen Ende der Behandlung nach. Daher ist es häufig so, dass die ersten Zahnzwischenräume sehr aufmerksam und gründlich gereinigt werden, die letzten hingegen werden oftmals nur noch lieblos und fahrig abgearbeitet. Aus diesem Grund empfiehlt es sich mit der Reinigung täglich in einem anderen Quadranten des Gebisses zu beginnen. So kommen alle Zwischenräume wenigsten jeden zweiten bis vierten Tag zu einer gründlichen Reinigung. Bei Kindern sollte Zahnseide nach Möglichkeit durch die Eltern eingesetzt werden. Besonderes Augenmerk ist auf die Reinigung zwischen dem vierten und fünften Milchzahn zu legen, denn dies sind die Stellen, an denen sich besonders häufig Karies bildet. Ab einem Alter von etwa zehn Jahren können die Kinder eigenständig beginnen mit Zahnseide zu üben. Die richtige Handhabung der Zahnseide sollte in jedem Fall von einem Fachmann gezeigt werden. Hierzu verfügen mittlerweile viele Praxen auch in Deutschland über speziell geschultes Personal. Auch der Zahnarzt kann natürlich die Verwendung erklären und zeigen. Am Anfang sollte man sich für das Fädeln mit Zahnseide viel Zeit nehmen. Zu ungestümes Vorgehen kann zu Zahnfleischverletzungen führen, da die Zahnseide scharf ins Zahnfleisch schneiden kann. Auch wenn die Prozedur anfangs sehr langwierig erscheint, mit etwas Übung geht die Anwendung von Zahnseide bald sehr schnell in Fleisch und Blut über.

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