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Zahnfüllungen

ZahnfüllungenKaum jemand kommt heute ohne sie aus: Zahnfüllungen gehören bei Erwachsenen in Industrieländern sozusagen zum Normalzustand. Dabei macht die Zahnmedizin immer neue Fortschritte, um die zahlreichen kleinen und größeren Löcher in den Zähnen möglichst dauerhaft und ästhetisch ansprechend aufzufüllen. Diese als konservierende oder auch restaurierende Therapie bezeichnete Herangehensweise ist für die meisten Defekte an Zähnen geeignet, seien sie nun durch Karies oder andere Einflüsse bedingt.

Schadenseinstufung

Die Läsionen an einem Zahn werden seit Ende des 19. Jahrhunderts in eine weltweit einheitliche Systematik einsortiert. Diese teilt sich in sechs sogenannte Kavitätenklassen (Kavität = Hohlraum), die mit römischen Zahlen gekennzeichnet werden:

    • Die Kavitätenklasse I umfasst alle Fissuren und Grübchen in den Kauflächen.
    • In der Kavitätenklasse II finden sich die Läsionen an den Berührungsflächen der Backenzähne.
    • Die Kavitätenklasse III steht für Hohlräume an den Schneide- und den Eckzähnen mit Ausnahme der Schneidekanten
    • Löcher der Kavitätenklasse IV ziehen sich über die Schneide- und Eckzähne mitsamt den Schneidekanten
    • In der Kavitätenklasse V werden alle Schadstellen an den Zahnhalsflächen zusammengefasst.
    • Die Kavitätenklasse VI schließlich wurde zuletzt definiert; hier finden sich die Läsionen an den Höckerspitzen der Zähne.

Obwohl sich die Zahnmedizin und –technik seit der Aufstellung der Kavitätenklassen enorm entwickelt hat – und obwohl eine Neuordnung immer wieder gefordert wurde -, gelten diese Einteilungen bis heute international.

Regeln für die Füllung eines Zahns

Generell gibt es drei Kriterien, auf die ein Zahnarzt beim Setzen einer Zahnfüllung achten muss, egal, um welche Füllung es sich handelt:

Feste Zahnfüllungen

Zum einen muss die Zahnfüllung einen einwandfreien, perfekten Halt im ausgebohrten Hohlraum bekommen. Bei Amalgam wird dies dadurch erreicht, dass der Hohlraum näher zum Zahnfleisch hin breiter ist als an der Oberfläche des Zahnes. So erhält die Amalgamfüllung gewissermaßen einen “dicken Fuß“, der sie fest im Zahn verankert. Unterstützt wird diese Verankerung noch durch die Eigenschaft des Amalgams, sich beim Abbinden auszudehnen. Hierdurch wird der Anschluss an den Zahn zusätzlich verstärkt. Bei den übrigen Füllungen wird die Bindung ans Zahnmaterial durch Einkleben oder Einzementieren geschaffen. Dabei muss also nur die Klebefläche groß genug sein, um eine sichere Anhaftung zu ermöglichen.

Stabilität von Zahnfüllungen

Die Zahnfüllung muss als weiteres Kriterium selbstverständlich eine hochgradige Stabilität aufweisen, um dem verlorenen Zahnmaterial möglichst nahe zu kommen. Das ist eine nicht zu unterschätzende Anforderung, schließlich gilt die Zahnsubstanz nicht umsonst als härtestes Material im menschlichen Körper. Dabei gilt es nicht nur für die Füllung an sich, dem intensiven Kaudruck standzuhalten. Auch der Zahn selbst soll durch den Einsatz an Festigkeit gewinnen.

Größe und Form der Zahnfüllung

Wenn eine Zahnfüllung nach ein oder zwei Jahren bereits wieder herausgenommen werden muss, weil sich an ihrem Rand Karies gebildet hat, so verdient der Zahnarzt zwar erneut, doch ist dies kein Zeichen für qualitativ hochwertige Arbeit. Die Ausdehnung einer Zahnfüllung sollte nämlich stets so bemessen werden, dass sie die sogenannten Prädilektionsstellen mit einschließt bzw. an diesen extra dicht abschließt. Diese Stellen sind Regionen des Zahnes, die besonders leicht Karies bekommen, zum Beispiel die Zahnfissuren oder die Zahnzwischenflächen. Auch der Rand einer Zahnfüllung an sich gilt als Prädilektionsstelle, da hier, etwa durch Polymerisationsschrumpfung der Füllung, ein Spalt zwischen Füllung und Zahn vorhanden sein kann. Diesen kann man verständlicherweise nicht adäquat reinigen, sodass optimale Bedingungen für Karies entstehen. Solche Spalte oder andere, schwer zu säubernde Übergänge zwischen Zahnfüllung und Zahnmaterial muss der Zahnarzt versuchen zu vermeiden. Dafür stehen ihm verschiedene Füllungs- und Formungstechniken zur Verfügung.

Füllmaterial für Zahnfüllungen

Allgemein können Zahnfüllungen in zwei große Gruppen geteilt werden: Zum einen spricht man von plastischen Füllungen, deren Material weich in den Hohlraum im Zahn eingearbeitet und dann dort zum Aushärten gebracht wird. Zu ihnen gehören Amalgamfüllungen, Komposite, Compomere sowie Glasionomer- und weitere Zemente. Letztere werden allerdings lediglich als zeitlich begrenzte Provisorien benutzt. Zum anderen gibt es die starren Füllungen, für die zunächst von der Kavität ein Abdruck gefertigt wird. Nach dessen Ausformungen erstellt der Zahntechniker im Labor dann eine feste Füllung, zum Beispiel ein Inlay aus Gold oder Keramik. Dieses wird schließlich im Zahn eingeklebt oder einbetoniert. Da die Computer auch in die Zahnmedizin und Zahntechnik schon lange Einzug gehalten haben, kann heute oftmals das Abdrucknehmen für eine starre Füllung durch das CAD-CAM-Verfahren ersetzt werden. Dabei werden die Maße der Füllung mittels Kamera und anschließender PC-Berechnung ermittelt.

Amalgam – altbekannt und lang bewährt

Schon seit Jahrhunderten werden Zahnfüllungen aus Amalgam, einer Legierung von Quecksilber mit anderen Metallen, erfolgreich verwendet. Das heutige Mischungsverhältnis liegt bei 50% Quecksilber; die zweite Hälfte besteht aus Silber, Zinn, Kupfer, Indium und Zink. Die Beimischung der übrigen Metalle, die sogenannte Feilungsmischung, bewirkt, dass das eigentlich flüssige Quecksilber zu einer formbaren Masse wird, die nach etwa drei bis fünf Minuten aushärtet. Durch diese Eigenschaft lässt sich Amalgam auch unter schwierigen Bedingungen relativ einfach im Mund verarbeiten. Zudem kann es bis heute mit der längsten Haltbarkeit aller plastischen Füllmaterialien punkten (10 Jahre bei normaler Kaubelastung). Ein weiterer zumeist günstiger Effekt ist, dass sich das Amalgam bei der Abbindung im Zahnhohlraum ausdehnt und somit auch in kleinste Ritzen vordringt und diese dicht verschließt. Da es außerdem weitaus preisgünstiger ist als die modernen Füllungskunststoffe, wird es nach wie vor gern bei Kavitäten der Klassen I und II eingesetzt. Die immer wieder einmal auftretenden Warnungen vor Gesundheitsschäden durch Amalgam konnten übrigens letztendlich in durchgeführten Tests nicht bestätigt werden. Trotzdem wird zur Vorsicht angeraten, bei Schwangeren und Nierengeschädigten auf das Setzen von Amalgamfüllungen zu verzichten.

Kunststoff Zahnfüllungen – zahnfarben und stabil

Wenn im kaubelasteten Bereich keine Amalgamfüllung verwendet werden soll, gibt es eine metallfreie Variante der plastischen Zahnfüllung, die Komposite. Diese findet man in verschiedenen Farbvarianten. So können sie der umliegenden Zahnfarbe möglichst genau angepasst werden, sodass die Füllung am Ende fast gar nicht vom eigentlichen Zahn zu unterscheiden ist. Komposite sind aus einer organischen Kunststoffmatrix aufgebaut, die anorganische Füllkörper umschließt. Die Matrix besteht aus Kunststoffen auf Acrylatbasis; die Füllung aus winzigen Quarz-, Keramik- und Glasteilchen (z. B. Silikate und Sande). Die Verbindung zwischen beiden Bestandteilen eines Komposits wird durch eine Beschichtung mit Silanen erreicht.

Für das Einsetzen eines Komposits muss der Hohlraum im Zahn vorbereitet werden, indem man den Schmelzrand des Zahnes mit hochprozentiger Phosphorsäure anätzt. Dies ist nötig, damit die Füllung adhäsiv im Zahn kleben kann. Nach dieser Vorbereitung wird das Komposit schichtweise eingefüllt und zwischendurch immer wieder durch blaues Licht einer LED- oder Halogen-Lampe gehärtet. Der schichtweise Aufbau verhindert dabei die Bildung von Randspalten, die ansonsten aufgrund der unweigerlich einsetzenden Polymerisationsschrumpfung auftreten würden. Ist schließlich die letzte Schicht aufgetragen und gehärtet, muss die Oberfläche der Füllung noch poliert werden. Nur so wird sie möglichst glatt und frei von Unebenheiten, die den Abrieb stark erhöhen. Während die Komposite am Anfang ihrer Entwicklung lediglich an den Frontzähnen eingesetzt werden konnten, kann man sie heute auch im Bereich der Backenzähne verwenden. Dies ist dadurch möglich, dass der Gehalt an Füllkörpern im Inneren erhöht wurde, was zu einer größeren Stabilität führt. So zeigen sich denn heute die Komposite nach sieben Jahren immerhin noch zu 90% funktionsfähig. Da sie leichter und schneller einzusetzen sind als die ebenfalls zahnfarbenen Keramikinlays – und zudem noch erheblich kostengünstiger –, sind moderne Komposite durchaus eine Alternative zu Inlays geworden, vor allem für Patienten, die amalgamfreie Füllungen bevorzugen.

Stabiles Fundament aus Glasionomerzement

Im nicht kaubelasteten Bereich, für zeitlich befristete Füllungen in Milchzähnen sowie für die Unterfütterung und Befestigung von Kronen und Brücken wird häufig Glasionomerzement verwendet. Dieser besteht entweder aus reiner Polyacrylsäure oder aus Copolymerisaten der Acrylsäure, Itakonsäure oder Maleinsäure sowie Kalzium-Aluminium-Silikat-Glas. Die Carboxygruppe der Säuren sorgt hierbei für die chemische Bindung des Zementes an die Zahnhartsubstanz, sodass er nicht geklebt werden muss. Obwohl der Glasionomerzement keine Polymerisationsschrumpfung zeigt (was ihn besonders zur Unterfütterung und Befestigung anderer Füllungen prädestiniert), weist er an sich nur eine relativ geringe Bruch- und Biegefestigkeit auf. Auch gegen Abrieb zeigt er sich recht empfindlich, was seine Verwendung in Bereichen mit nur wenig Belastung oder zeitlicher Begrenzung erklärt. Der Glasionomerzement ist also insgesamt besser für den verborgenen Teil einer Zahnfüllung geeignet als für die stark belastete Oberfläche.

Compomer – neue Mischung für kurze Zeiten

Die Compomere sind relativ neu entwickelte Zahnfüllungen, die ebenfalls ausschließlich im nicht kaubelasteten Bereich oder für kurze Füllungsperioden in Milchzähnen eingesetzt werden können. In derartigen Fällen stellen sie eine sinnvolle, metallfreie und kostengünstige Alternative zu Gold-, Amalgam- und Keramikfüllungen dar. Compomere bestehen aus einer Mischung von Glasionomerzement und Kompositen und sind wie Letztere in verschiedenen Zahnfarben herstellbar. Leider weisen sie auch eine relativ hohe Anfälligkeit für den Abrieb auf, was ihre zeitliche Haltbarkeit begrenzt.

Goldhämmerfüllung – erstklassige Haltbarkeit garantiert

Bei der Goldhämmerfüllung – auch Blattgoldfüllung genannt – handelt es sich um eine sehr hochwertige Füllvariante, die allerdings heute nur noch in geringem Umfang eingesetzt wird. Ein Grund dafür ist sicher ihre aufwendige Herstellungsart. So werden für diese Zahnfüllung kleine Goldpartikel in den Hohlraum im Zahn eingerüttelt und/oder eingehämmert. Durch diesen Prozess entsteht eine Füllung, die in Formstabilität und Abriebfestigkeit allen anderen weit überlegen ist. Ihr wird eine Haltbarkeit von bis zu 30 Jahren bescheinigt.

Inlays – langanhaltende Zahnfüllungen aus Gold & Keramik

Im Gegensatz zu den bisher genannten handelt es sich bei Inlays um starre Zahnfüllungen, die also nicht weich in den Zahnhohlraum eingearbeitet werden. Sie werden vielmehr im Zahntechniklabor nach einem Abdruck des Hohlraumes bzw. nach einer hoch komplexen CAD-CAM-Berechnung hergestellt. Als Materialien dienen dabei Gold oder Keramik, einzeln oder in galvanischer Keramik miteinander verbunden. Moderne Inlays können auch aus Titan angefertigt werden und gelegentlich aus Kunststoff.

Inlays aus Gold gelten dabei als ganz besonders stabil, allerdings nur, wenn sie keinen zu großen Teil des Zahnes ersetzen sollen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Gold-Inlays nicht wie die aus Keramik geklebt, sondern einzementiert werden. Diese Befestigungsweise stabilisiert aber nicht die natürliche Substanz des Zahnes, sodass bei einem sehr großen Hohlraum ein Zahnhöcker wegbrechen kann. Ansonsten ist aber gerade bei Gold-Inlays eine Präparation möglich, die eventuelle Ansatzstellen für neue Karies ausschließt. Dazu werden die vor allem gefährdeten Übergänge zwischen Inlay und Zahn durch spezielle Randanfertigungen besonders dicht gemacht. So kann in diesen potenziellen Kariesregionen ein Spalt zwischen Füllung und Zahn vermieden werden. Dank dieser Formungsmöglichkeiten, die das relativ weiche Gold dem Zahnarzt bietet, können Gold-Inlays durchaus ein Alter von über zwanzig Jahren erreichen. Hierin werden sie nur noch von der Goldhämmerfüllung übertroffen. Der Platz für ein Inlay liegt im Seitenbereich der Zähne, auch können Teile der Kaufläche dadurch ersetzt werden. Betrifft der Zahnschaden auch die Zahnhöcker, so wird ein Onlay eingefügt (siehe unten), das auch Kuppelfüllung genannt wird. Bei besonders großen Läsionen ist schließlich sogar eine Teilkrone nötig, wobei die Übergänge von Inlay zu Onlay und von dort zur Teilkrone fließend sind.

Onlays – wenn mehr Unterstützung nötig ist

Hat bei einem Zahn eine fortgeschrittene oder wiederkehrende Karies bereits zu einer Schwächung der Zahnwände geführt, so ist der Einsatz eines Onlays notwendig. Dieses greift über die Zahnhöcker und stabilisiert so den gesamten Zahn stärker als zum Beispiel ein Inlay. Da die Höcker des Zahnes aufgrund ihrer gehobenen Stellung fast die gesamte Kaukraft auszuhalten haben, ist bei massiv angegriffenen Zähnen eine solche Stabilisierung unverzichtbar zum Erhalt des Zahnes. Für Brücken, also die Überkronung mehrerer Zähne, können Onlays sozusagen als Unterbau dienen, der den Zahnpfeilern beim Tragen der Kaulast hilft.

Teilkronen und Kronen

Kronen und Teilkronen gehören eigentlich nicht mehr zu den Zahnfüllungen, da sie zum Einsatz kommen, wenn eine Füllung nicht mehr möglich ist bzw. nicht mehr ausreicht. Dies ist der Fall, wenn die Zahnhartsubstanz ausgedehnte Schädigungen aufweist. Je nach verbliebenem Zahnmaterial wird in einem solchen Fall eine Teilkrone bis hin zu einer kompletten Krone aufgesetzt.

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