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Parodontose

ParodontoseParodontose ist einer der am häufigsten falsch verwendeten Begriffe der deutschen Sprache. Wikipedia meint hierzu:

Auch wenn der Begriff Parodontose (…) weit verbreitet ist, handelt es sich bei der weitaus größeren Zahl der Fälle dabei in Wirklichkeit – fachlich korrekt ausgedrückt – um eine entzündliche Parodontitis.

Bei der Parodontose geht der Zahnbettschwund primär vom Knochen aus und Bindegewebe und Zahnfleisch folgen. Es treten keine vertieften Zahnfleischtaschen auf und das Zahnfleisch zeigt keine erhöhte Blutungsneigung. Typisch ist, dass nahezu gleichzeitig das gesamte Gebiss betroffen ist und es (…)  zur Zahnlockerung kommt.

Um unsere Besucher nicht zu verunsichern, wird in diesem Beitrag die Parodontose so eingesetzt, wie sie auch der Volksmund verwendet. Unter Parodontose versteht man ganz allgemein ausgedrückt Zahnfleischrückgang und damit die Gefahr, dass die Zähne ausfallen können. Da Parodontose heute immer mehr Menschen betrifft, sind mittlerweile nahezu alle erhältlichen Zahnpasten mit einem Wirkstoff versehen, der Parodontose bekämpfen soll.

Wichtig: Parodontose ist eigentlich nur ein veralteter Begriff für die Infektionskrankheit Parodontitis. Im Volksmund ist er zwar immer noch gebräuchlich, ist jedoch eine falsche Bezeichnung für diese Krankheit. In der Medizin werden Krankheiten, die aus bakteriellen Entzündungen hervorgehen, mit der Endung -itis gekennzeichnet. Die Endung -ose hingegen weist auf rein atrophische Prozesse (Gewebsschwund) hin.

Ursachen und Hintergründe zur Entstehung von Parodontose

Parodontose entsteht hauptsächlich durch mangelnde Mundhygiene, kann aber auch genetisch bedingt sein. Auch bestimmte Krankheiten wie Diabetes oder auch einige Medikamente können Parodontose auslösen. Starke Raucher sind im Übrigen besonders gefährdet. Anzeichen für Parodontose sind Zahnfleischbluten, geschwollenes oder entzündetes Zahnfleisch sowie lockere Zähne. Die Verursacher von Parodontose sind jedoch immer Bakterien. Diese sammeln sich als Belag auf der Zunge sowie auf den Zähnen (hier auch bekannt als Plaque bzw. Zahnstein). Von dort dringen sie in den Zahn ein und zerstören den Zahnhalteapparat. Eine unbehandelte Parodontitis führt unweigerlich zu lockeren Zähnen und schließlich zum Zahnverlust. Die Krankheit ist heimtückisch: Sie entwickelt sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Die Patienten haben zunächst keine Schmerzen. Anzeichen für eine Parodontitis sind berührungsempfindliches und geschwollenes Zahnfleisch, Mundgeruch, häufiges Zahnfleischbluten – etwa beim Zähneputzen – und das Entstehen von sogenannten Zahntaschen. Es müssen jedoch nicht alle Symptome auftreten. Manchmal sind sie sogar so gering ausgeprägt bzw. vielleicht sogar überhaupt nicht vorhanden. Deshalb ist es auch aus diesem Grund so wichtig, regelmäßig zur zahnärztlichen Vorsorge zu gehen! Das geübte Auge eines Zahnarztes kann die Vorzeichen erkennen und rechtzeitig eingreifen.

Verlauf der Parodontose

Im Übergangsbereich von Zahn und Zahnfleisch entstehen Beläge, der so genannte Biofilm. Dieser enthält schädliche Bakterien und kann zu einer Entzündung des Zahnfleisches führen, wenn die Beläge nicht regelmäßig durch Zähneputzen entfernt werden. Diese Entzündung wird in der Medizin als Gingivitis bezeichnet und ist immer ein Vorbote der Parodontose.

Bei nicht rechtzeitiger Behandlung bilden sich zwischen Zahn und Zahnfleisch Taschen, welche sich schlimmstenfalls vergrössern und in denen sich wiederum Beläge ansammeln. Die Taschen haben eine Entzündung zur Folge, welche letztendlich sogar zum Verlust des Zahnes führen kann. Zum Einen kann hier unangenehmer Geruch entstehen, zum Anderen ist diese Entzündung auch für den gesamten Körper gefährlich. Die Beläge können sich zu Zahnstein entwickeln und sind dann nur noch durch eine umfassende Parodontitis-Behandlung beim Zahnarzt zu entfernen.

Behandlung von Parodontose

Eine Parodontose wird zunächst einmal behandelt, indem die Bakterienherde entfernt werden. Das bedeutet, der Zahnarzt reinigt das Gebiss sowie die Zunge von Zahnstein und Plaque. Vorbeugend wird sogar angeraten, dass jeder Patient einmal jährlich eine professionelle Zahnreinigung vornehmen lässt. Diese Reinigung muss bei einem Parodontitispatienten mindestens dreimal im Abstand von einer Woche erfolgen. Anschließend werden aus Gründen der Hygiene alte Zahnfüllungen und Wurzelfüllungen ersetzt – schließlich können sich auch hier krankmachende Bakterien festgesetzt haben, die entfernt werden müssen. Desweiteren kontrolliert der Zahnarzt auf neue Kariesausbrüche und zieht eventuell nicht mehr erhaltenswerte Zähne. Das kann notwendig sein, wenn die Parodontitis schon so weit fortgeschritten ist, dass der Zahn nicht mehr gerettet werden kann. Ist diese erste Behandlungsphase abgeschlossen, reinigt der Zahnarzt bei Bedarf noch die Zähne unterhalb des Zahnfleischrandes von Belag. Zusätzlich zur mechanischen Reinigung verschreibt er oft noch Antibiotika.

Der Zahnarzt bestimmt zunächst die Tiefe der Taschen. Ab 4 Millimeter Tiefe wird zu einer Behandlung angeraten. Schliesslich muss eine Röntgenuntersuchung durchgeführt werden, um festzustellen, ob die Knochensubstanz des Kiefers bereits abgenommen hat. Man versucht zunächst durch die so genannte Initialbehandlung, die Taschen zu säubern und zu verkleinern. Die Beläge und der Zahnstein werden hierbei mit einem Instrument, dem Scaler, abgetragen. Mehrere Sitzungen beim Zahnarzt sowie eine regelmässige Nachkontrolle sind hier zwingend nötig. Oft erfolgt dies auch mithilfe einer Ultraschallbehandlung. Zusätzlich verschreibt der Zahnarzt auch antibiotische Mittel. Weisen alle diese genannten Methoden keinen sichtbaren Erfolg auf, hilft nur noch der operative Weg, die Parodontose zu bekämpfen. Bei dieser so genannten Lappen- oder Flapoperation wird unter örtlicher Betäubung das Zahnfleisch aufgeschnitten und dann der Zahnbelag entfernt.

Zahnhygiene und regelmäßige Vorsorgebesuche beim Zahnarzt sind zwar für jeden Patienten von enormer Wichtigkeit, Parodontitispatienten jedoch müssen ganz besonders auf eine strikte Zahnpflege achten. Regelmäßiges Zähneputzen – mindestens zweimal täglich – sollte also nicht vergessen werden. Dabei wird angeraten, auch die Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder einer Interdentalbürste zu reinigen. Auch die Beläge auf der Zunge müssen regelmäßig entfernt werden.

Wer ist anfällig für Parodontose?

Besonders anfällig für eine Parodontose sind übrigens nicht nur Menschen mit unzureichender Mundhygiene. Etwa ein Drittel aller Menschen sind genetisch vorbelastet – wenn sich also in der Familie Fälle von Parodontitis häufen, sollte man besondere Vorsicht walten lassen. Auch schwangere Frauen, Diabetiker sowie an Krebs erkrankte Menschen gehören zu den Risikopatienten. Schließlich zählen auch Raucher dazu – deren Wahrscheinlichkeit, an Parodontose zu erkranken, ist um das siebenfache gegenüber Nichtrauchern erhöht. Allgemein gesprochen kann man sagen, dass ein gut funktionierendes Immunsystem gegen Parodontitis vorgehen kann. Es kann sich also schützen, wer gesund lebt, nicht raucht und regelmäßig zur Vorsorge geht.

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