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Hypnose beim Zahnarzt

Hypnose beim ZahnarztUntersuchungen und ärztliche Eingriffe in der Mundhöhlenregion stellen für viele Patienten eine psychische Belastung dar. Das Behandlungsgebiet ist stark emotional besetzt und die Individualdistanz wird permanent unterschritten. Ferner laufen im Mundraum viele Nervenbahnen zusammen. Ein zahnärztlicher Eingriff ist somit häufig mit Schmerzen verbunden. Laut internationaler Studien besitzen mehr als 50 % aller Patienten eine erhebliche Angst vor einem Zahnarztbesuch. Davon leiden etwa 10 % sogar unter einer manifesten Zahnarztbehandlungsphobie. Für viele Patienten stellt die Zahnbehandlung trotz der großen medizintechnischen und pharmakologischen Weiterentwicklungen immer noch ein unangenehmer Termin dar. Viele leiden in der Nacht vor der zahnärztlichen Behandlung unter einem schlechten Schlaf, Verkrampftheit und Appetitlosigkeit. Zahnmediziner und Psychologen differenzieren zwischen einer Zahnbehandlungsangst und einer ausgeprägten Zahnbehandlungsphobie. Menschen, die unter Zahnbehandlungsangst leiden, versuchen die Angstsituation zu vermeiden. Ist ein Zahnarztbesuch jedoch notwendig, überwinden sie dieses Gefühl. Tritt die Angst jedoch als Phobie auf, werden Besuche beim Zahnmediziner sogar häufig trotz großer Schmerzbelastung gänzlich vermieden. Die bedrohliche Situation wird nicht eingegangen. Dadurch erfährt das Leben des Betroffenen eine starke Einschränkung, was die Lebensqualität erheblich beeinflusst. Somit besteht der Unterschied zwischen einer Angst und einer Phobie in der Ausprägung. Die auftretenden Symptome sind bei beiden Arten der Angst identisch.

Formen der Zahnbehandlungsangst

Die Auslöser der Angstreaktionen liegen meist in früheren Erfahrungen, die bei einer zahnärztlichen Behandlung gemacht worden sind. Bei einigen Betroffenen basieren diese negativen Empfindungen lediglich auf verzerrten Vorstellungsbildern mittelalterlicher Horrorszenen. Selten stimmen die Erwartungen mit der Realität überein. So können selbst sehr einfache Zahnarztbehandlungen zu Stressempfindungen führen. Wovor sich die Patienten im Einzelnen fürchten, lässt sich in fünf Unterformen der Zahnbehandlungsangst unterscheiden. So gibt es die Angst vor Schmerzen beim Zahnarztbesuch. Diese Angst ist meist ein Ergebnis einer schmerzhaften Zahnbehandlung im Kindheitsalter. Auch die Angst vor Erniedrigung begründet sich meist in einschlägigen Erlebnissen in der Vergangenheit. Einige Patienten fürchten sich vor Spritzen. Insbesondere im Mundraum gehören Injektionen zu einem sensiblen Thema. Eine weitere Form stellt die Angst vor einem Kontrollverlust dar, welche auch Betroffene einer Flugangst kennen. Der Patient fühlt sich der Situation im Zahnarztstuhl ausgeliefert. Er besitzt keinen Einfluss auf das Geschehen. Einige Personen leiden so stark darunter, dass sie jegliche Narkoseverfahren beim Zahnarzt ablehnen. Auch der schlechte Zustand des Gebisses kann dazu führen, dass Patienten eine Zahnbehandlungsangst entwickeln. Aufgrund von Schamgefühlen trauen sie sich nicht, den Mund zu öffnen. Diese Angstform tritt häufig bei Personen auf, die unter Malokklusionen leiden. Die dünnen, tiefgründigen Sprünge in der Zahnsubstanz verursachen einen chronischen Kariesbefall trotz sorgfältiger Pflege der Zähne. Dadurch fühlt sich der Betroffene verunsichert und scheut aus Scham den Zahnarzt.

Entwicklung der Hypnose in der Zahnmedizin

Hypnosebehandlungen in der Zahnheilkunde nehmen bereits seit Jahren zu. Doch dieser Einsatz der alternativen Schmerz- und Angstbekämpfung ist nicht neu. Er hat eine lange Geschichte. Die ersten Zeugnisse reichen zurück in die Mitte des 18. Jahrhunderts. In einem medizinischen Fachartikel wurde damals die Hypnose als Schmerzbekämpfung erwähnt. Des Weiteren ist ein Fall eines französischen Arztes aus dem Jahr 1836 bekannt. Er veröffentlichte den erfolgreichen Behandlungsverlauf einer Zahnextraktion unter Einsatz des Herbeiführens eines Trancezustandes beim Patienten. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts stand stets die Schmerzeliminierung durch Hypnose im Vordergrund des Interesses. Parallel zur Kreierung fortschrittlicher Lokalanästhetika erweiterte sich mit der Zeit jedoch auch das Indikationsspektrum von Hypnosetherapien in der Zahnarztpraxis. So setzen inzwischen Zahnmediziner Hypnose ein, um ihre Patienten von Angstzuständen zu befreien und Stresszustände zu reduzieren. Dieses Verfahren aus der Psychologie bedient sich Suggestionen, um den Bewusstseinszustand des Patienten während des Eingriffes zu verändern. Dabei hilft der Zahnarzt dem Patienten, sich in eine sogenannte Trance zu versetzen. Mit ihr kann sich der Betroffene von der Behandlungssituation abkoppeln und eine physische sowie psychische Entspannung erreichen.

Hypnose in der Zahnmedizin

Zahnärzte verwenden die moderne medizinische Hypnose, bei der Auto- und Fremdsuggestionen eingesetzt werden. Es gibt keine abschließenden Erklärungen für das Zustandekommen einer Trance. Bei der klinischen Hypnose können jedoch bei bis zu 90% aller Patienten Trancezustände unterschiedlicher Tiefe hervorgerufen werden. Die Hypnose versteht sich als besondere Kommunikationsform, bei der sich der Betroffene geistig und körperlich entspannt. Mit geschlossenen Augen und gelockerten Muskeln liegt er auf dem Behandlungsstuhl in der Zahnarztpraxis. Sein inneres Erleben ist mit schönen Erinnerungen beschäftigt. Viele Angstpatienten versetzen sich beispielsweise in einen geschätzten Urlaubsort. Trotzdem bewahrt der Betroffene seine natürlichen Reflexe und kann auf ein Ansprechen des Arztes reagieren. Er erlebt die Zahnarztbehandlung wie durch einen Nebel, was auch als Dissoziation beschrieben wird. Der Patient realisiert, dass der Zahnarzt die Zähne präpariert. Es ist ihm jedoch nicht wichtig. Er fühlt sich von der Situation distanziert. Der Puls ist ruhig, der Blutdruck ist niedrig und die Muskulatur entspannt. Doch nicht nur die Angst wird bei dem Patienten eliminiert. Die Hypnose besitzt noch weitere positive Nebeneffekte. So ruft der Trancezustand eine Zeitverzerrung hervor. Der Behandlungszeitraum wird dadurch, als deutlich kürzer empfunden als er tatsächlich ist. Ferner erlaubt die Hypnose eine Schmerzfreiheit. Somit wird diese Methode auch zur Anästhesie eingesetzt. Da sie keine Nebenwirkungen besitzt, wird sie häufig als Alternative zur chemischen Analgesie verwendet. Zudem können durch Trancezustände die Wundblutungen kontrolliert werden. Hypnotisierte Patienten erreichen über direkte Suggestionen, dass die Durchblutung abnimmt und somit die Nachblutung geringer ist. Ein sehr sensibler Würgereiz, der eine Mundhygiene oder eine Zahnarztbehandlung stark beeinträchtigt, kann ebenfalls durch unterschiedliche Suggestionen vermindert werden. Die Zunge entspannt sich, so dass der Patient den belästigenden Reiz leicht beherrschen kann. Die in der Praxis erlernten Hypnosestrategien können auch mit in den Alltag genommen werden. So profitieren beispielsweise Betroffene von Kiefergelenksbeschwerden und Zähneknirschen davon. Diese Beschwerden werden häufig durch Anspannung und Angst hervorgerufen. Durch Hypnose lernt der Patient besser mit seinen Ängsten und Stress umzugehen. Somit können die Trancezustände in der Arztpraxis einen ganzheitlichen Behandlungserfolg erreichen.

Akzeptanz und Vertrauen – Erfolgsfaktoren für die Hypnose

Die erfolgreiche Durchführung einer Hypnosebehandlung in der Arztpraxis hängt nicht davon ab, auf welche Art und Weise der Hypnotiseur bzw. Zahnarzt die Trance induziert. Das Gelingen bedingt sich aus der Bereitschaft und Fähigkeit des Patienten, sich entspannen und sich in eine Trance begeben zu können. Die Voraussetzungen für diesen Zustand der Entspannung muss der behandelnde Arzt schaffen. Er sollte seinen Angstpatienten über die Mythen der Hypnose aufklären und den Vorgang näher erläutern. Nur durch Seriosität und Kompetenz seitens des Zahnarztes kann das nötige Vertrauen für ein Zulassen eines Trancezustandes gebildet werden. Ist diese entscheidende Voraussetzung gegeben, lehnen nur die wenigsten Angstpatienten eine Hypnose ab. Laut aktueller Studien sind mehr als 75 % aller Betroffenen der Meinung, dass diese Behandlungsmethode ihnen die Angstzustände beim Zahnarzt nehmen kann. Damit ist die grundlegende Akzeptanz einer Hypnosetherapie bei den meisten Patienten gegeben.

Kinder unter Hypnose

Inzwischen gibt es Zahnärzte, die sich auf die Hypnosetherapie bei Kindern spezialisiert haben. Sie leiden besonders häufig unter Zahnbehandlungsangst. Daher wird die Hypnose inzwischen auch bei ihnen mit Erfolg eingesetzt. Insbesondere Vor- und Grundschulkinder besitzen die Fähigkeit, sich schnell und leicht in eine Trance zu begeben. Jungen und Mädchen in dieser Altersgruppe sind erfahren mit Trancezuständen. Ihr Spielen findet häufig in Fantasiewelten statt, die sie leicht betreten und ebenso so schnell verlassen können. Diese Fähigkeiten lassen sich auch für Zahnarztbesuche nutzen, um eine angstfreie Behandlung zu ermöglichen. Die eingesetzten Hypnosetherapien sind bei Kindern nicht viel anders als bei Erwachsenen. Der Unterschied liegt in der Wortwahl des Hypnotiseurs. So werden eine altersgerechte Begrifflichkeit und eine Bildersprache verwendet. Ferner mögen Kinder eher verzauberte und verrückte Geschichten. Einige Zahnärzte setzen zudem Hilfsmittel ein. Diese können beispielsweise Finger- oder Handpuppen sein. Ein Kind kann wie ein Erwachsener den Trancezustand mit offenen Augen erleben und dabei sogar sprechen. Die Hypnose wird dadurch nicht unterbrochen. Heranwachsende sehen in der Hypnosebehandlung ein Spiel, welchem sie gerne folgen. Dadurch werden positive Assoziationen mit einem zahnmedizinischen Eingriff erzeugt, die die weitere Entwicklung prägen. Somit kann eine Hypnosebehandlung bei Kindern einer Zahnbehandlungsphobie vorbeugen.

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