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Kieferorthopäde

KieferorthopädeDer Kieferorthopäde ist ein spezialisierter Zahnarzt: Nach dem Studium der Zahnmedizin hat er zusätzlich eine vierjährige Weiterbildungszeit abgeschlossen, ein Jahr davon muss er mindestens an einer Klinik absolvieren. Ein Kieferorthopäde arbeitet vor allem im Bereich der Erkennung, der Verhütung und der Behandlung von Zahn- und Kieferfehlstellungen, sowie dem Kiefergelenk. Den Titel „Fachzahnarzt für Kieferorthopädie“ erhält der Absolvent nach dem erfolgreichen Examen vor der zuständigen Zahnärztekammer. Angesichts der Regelstudienzeit von zehn Semestern und sechs Monaten, der oftmals folgenden Promotion und der anschließenden vierjährigen Weiterbildungszeit ist das Studium und die spezielle Ausbildung zum Kieferorthopäden eine vergleichsweise zeitaufwendige Arbeit.

Weiterbildung zum Kieferorthopäden

Grundsätzlich kann sich jeder Zahnarzt nach dem Abschluss seines Zahnmedizinstudiums für eine Weiterbildung zum Kieferorthopäden entscheiden. Wie auf vielen Gebieten der Zahnmedizin kann der Interessent zwischen verschiedenen Alternativen der postgraduierten Aus- und Weiterbildung wählen. So kann der Master of Science im Bereich Kieferorthopädie berufsbegleitend erworben werden, während die Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Kieferorthopädie wie bereits oben erwähnt etwa vier Jahre dauert. Diese Ausbildung kann nicht berufsbegleitend, sondern muss ganztägig erfolgen. Große Bedeutung hat dabei die kieferorthopädische Weiterbildung in einer Klinik, zumeist in einer Universitätsklinik.

Grundlagen und Geschichte der Kieferorthopädie

Die Kieferorthopädie beschäftigt sich mit dem Erkennen, dem Verhüten und dem Behandeln von Fehlstellungen der Kiefer und der Zähne. Mediziner sprechen auch vom Fachbereich der Kieferregulierung oder der Zahnregulierung. Bereits 1880 veröffentlichten Norman Kingsley und Edward H. Angle die ersten wissenschaftlichen Lehrbücher zur Kieferorthopädie. Angle wird heute als der „Vater der Kieferorthopädie“ angesehen. Eine wichtige Grundlage in der Kieferorthopädie ist die Klassifikation der Zahnfehlstellungen in drei Kategorien: Die Klasse I beschreibt eine regelrechte oder neutrale Relation, die Klasse II eine zum Rücken hin gelegene Lage des ersten Unterkiefers zum ersten Oberkiefer, die Klasse III bezeichnet eine Verzahnung der Backenzähne.

Therapiemethoden und Hilfsmittel der Kieferorthopädie

Die Kieferorthopädie arbeitet entweder mit festsitzenden oder herausnehmbaren Geräten, wie beispielsweise Zahnspangen zur Stellungskorrektur der Zähne. Ganz unabhängig von der Art der Hilfsmittel wird bei der kieferorthopädischen Therapie zwischen dem Bewegen von Zähnen und der Beeinflussung des Gesichtsschädels unterschieden. Eine Behandlung ist beispielsweise mit einer herausnehmbaren Klammer oder mit einer sogenannten „losen“ Zahnspange möglich, sowohl im Kindes- als auch im Erwachsenenalter. Wenn noch Milchzähne im Mund vorhanden sind, entscheidet sich der Kieferorthopäde für herausnehmbare Hilfsmittel. Diese sind meist schon ausreichende Therapie von relativ leichtem Schiefstand oder kleineren Engständen einzelner Zähne. Sind die Grenzen dieser Behandlung erreicht, setzt der Kieferorthopäde festsitzende Apparaturen wie etwa Spangen mit Platten und eingebauten Schrauben ein. So kann der Oberkiefer geweitet oder Teile des Zahnbogens bewegt werden. Prinzipiell ist es wichtig, dass die Spangen und andere herausnehmbare Hilfen so oft wie möglich getragen werden – es gilt: viel hilft auch viel.

Daumenlutschen kann Zahnfehlstellungen verursachen

Die Funktionskieferorthopädie (FKO) beinhaltet die positive Beeinflussung von Skelettstrukturen über die exakte Beeinflussung bestimmter Abläufe. Wenn ein Patient beispielsweise unter einer Unterkieferrücklage leidet, so kann funktionskieferorthopädisches Gerät wie ein Aktivator die Stellung des Kiefers deutlich verbessern. Der Patient kann diese Geräte normalerweise heraus nehmen. Nicht umsonst warnen Mütter ihre Kinder: Daumenlutschen kann tatsächlich Fehlstellungen des Kiefers verursachen. Auch in diesem Fall werden Hilfsmittel der Funktionskieferorthopädie eingesetzt. Fehlstellungen können korrigiert werden, wenn dem Unterkiefer per Gerät vorgegeben wird, wie er beim Beißen und Kauen positioniert ist. So werden die Wachstumsvorgänge des Kiefers in eine bestimmte Richtung beeinflusst.

Kappen und Masken als Hilfsmittel

In der dentofazialen Kieferorthopädie werden größere Kräfte genutzt, die durch eine Kopf-Kinn-Kappe erzeugt werden. So können Kräfte von über 500 cN ausgeübt werden, die auf den Unter- und Oberkiefer wachstumsbeeinflussend wirken. Auch mit einer Delaire- oder Grummons-Maske wird eine ähnliche Wirkung erzielt und so der Kiefer in Stellung und im Wachstum in eine bestimmte Richtung gelenkt.

Zahnspange – der Klassiker der Kieferorthopädie

Seit vielen Jahrzehnten leistet die festsitzende Spange hervorragende Dienste bei der Korrektur von Zahn- oder Kieferfehlstellungen. Dieser Klassiker ist äußerst wirksam und bietet die Möglichkeit der körperlichen Bewegung von Zähnen. Kieferorthopäden bezeichnen sie auch heute noch als „Goldstandard“. Die Spangen bestehen aus Material mit einer möglichst geringen allergenen Wirkung, wie beispielsweise das Bracket aus Silber. Die Spangen sind höchst wirkungsvoll und besitzen einen hohen Tragekomfort. Es gibt auch aus Saphirglas und Keramik angefertigte Spangen, die nicht nur für ein unauffälliges Aussehen sondern auch für eine hochwirksame Apparatur sorgen.

Durchsichtige Zahnspangen aus Align

Was die Ästhetik angeht, sprich die Unauffälligkeit und Nichtsichtbarkeit, so ist die Behandlung mit durchsichtigen Zahnspangen bzw. transparenten Zahn-Schienen eine revolutionäre Entwicklung in der Kieferorthopädie. Mit den Align-Schienen gibt es nahezu keine Beeinträchtigung im Alltag, niemand kann diese Hilfsmittel sehen. Die Korrektur von Zahnfehlstellungen mit diesen unsichtbaren Schienen bedeutet, dass nach jedem positiven Entwicklungsschritt eine neue Schiene angefertigt wird. Wichtig ist, dass der Patient die Align-Schiene 22 Stunden am Tag trägt und sie nur zum Essen und zum Putzen der Zähne heraus nimmt.

Chirurgische Kieferorthopädie und Orthodontie

Ein wichtiges Arbeitsfeld des Kieferorthopäden ist neben der chirurgischen Kieferorthopädie auch die Orthondontie. Die Orthondontie beinhaltet das Bewegen von Zähnen. Diese Beeinflussungen der Zähne können mit festsitzenden oder herausnehmbaren Hilfsmitteln wie Spangen oder Schienen erreicht werden. Die orthodontischen Maßnahmen können auch noch beim Erwachsenen erfolgen. Wenn nach dem Wachstumsabschluss des Menschen, also im Erwachsenenalter, eine Fehlstellung des Kiefers nicht durch orthondontische Mittel ausgeglichen werden kann, so kann oftmals eine Verbesserung durch einen chirurgischen Eingriff erreicht werden. Der Kieferorthopäde arbeitet bei diesen Operationen mit einem Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen zusammen. Die chirurgische Kieferorthopädie umfasst meist drei Arbeitsabschnitte:

Die kieferorthopädische Vorbehandlung:

Eine Kieferfehlstellung verursacht häufig eine Zahnstellung, die den Fehler des Skeletts ausgleicht. Der Kieferorthopäde hebt diese Kompensation in der Regel durch ein festsitzendes Hilfsmittel wie etwa einer Spange auf.

Der chirurgische Eingriff:

Ist die Vorbehandlung durch den Kieferorthopäden abgeschlossen, so folgt die chirurgische Kieferverlagerung. Diese ist je nach der Behandlungsnotwendigkeit für den Unter- und/oder Oberkiefer möglich.

Kieferorthopädische Feineinstellung:

Nach der erfolgreichen Operation arbeitet der Kieferorthopäde daran, dass das passende räumliche Verhältnis der Zähne beim Zusammenbiss langfristig gesichert ist.

Kieferorthopädie für Kinder

Oft fällt den Eltern schon etwas an der Zahnstellung ihres Kindes auf. Wenn dann auch noch der Schulzahnarzt oder der Hauszahnarzt auf ein mögliches Problem bei der Stellung der Zähne hinweist, so empfiehlt sich ein Besuch beim Kieferorthopäden. Bei Kindern können die meisten Fehlstellungen alleine durch eine gezielte Wachstumssteuerung etwa durch eine Spange beseitigt werden. Gerade bei Kindern ist es für den Kieferorthopäden ganz wichtig, dass er neben den Zähnen und dem Kiefer auch andere Faktoren untersucht. Eine mangelhaft funktionierende Nasenatmung kann beispielsweise neben einer fehlerhaften Zungenfunktion auch einen Schmalkiefer und durch zu früh verlorene Zähne einen Engstand verursachen. Aus diesem Grund ist die Behandlung von Kindern und Kleinkindern ein Tätigkeitsfeld des Kieferorthopäden, in dem er ein ganz besonderes Maß an Aufmerksamkeit zeigen muss.

Kieferorthopädie für Erwachsene

Eine Korrektur von Zahn- oder Kieferfehlstellungen ist aber nicht auf die Kindheit begrenzt. Der Mensch ist nie zu alt für eine kieferorthopädische Behandlung. Gerade im Erwachsenenalter zeigt die Zahnstellung oftmals Veränderungen auf. Wegen einer Zahnfehlstellung kann es zur intensiven Abnutzung der Zähe führen. Nicht selten ist es so, dass der Hauszahnarzt bestimmte Implantate oder Prothesen plant, die aber zunächst eine kieferorthopädische Vorbehandlung erfordern. In einem ersten Arbeitsschritt untersucht der Kieferorthopäde die Zähne, die Zahn- und die Kieferstellung. Anschließend wird der Befund mit dem Patienten besprochen, ein Behandlungskonzept im Gespräch entwickelt und möglicherweise erforderliche Röntgenbilder oder Gebiss-Abdrücke hergestellt. Anschließt beginnt die Arbeit an den besprochenen Maßnahmen. Der Kieferorthopäde verhilft mit seiner Arbeit zu einer gesunden Zahn- und Kieferstellung und sorgt so mit für ein strahlendes und perfektes Lächeln.

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